Mit einem Abschluss im Doppelklang – Film und Lesung – fand die Veranstaltungsreihe «Gut Hirt im Zeichen der Glocke» ihren stimmungsvollen Schlusspunkt. Rund 130 Filmbegeisterte füllten am 5. November die Kirche Gut Hirt, um den Klassiker Der Glöckner von Notre Dame aus dem Jahr 1956 auf Grossleinwand zu sehen. Tags darauf, bei der Lesung von Schillers Lied von der Glocke, waren zwar etwas weniger Menschen da, doch die Intensität des Abends stand der Filmvorführung in nichts nach.

Der Schauspieler Alexandre Pelichet führte das Publikum in die Zeit Schillers zurück. Bevor er das berühmte Gedicht vortrug, ordnete er es in den historischen Kontext ein und nahm die Zuhörenden mit auf eine poetische Reise. Schillers Werk aus dem Jahr 1798 beschreibt die Herstellung einer Glocke – vom Schmelzen des Metalls bis zum feierlichen Erklingen – und spiegelt dabei den Zyklus des menschlichen Lebens: Geburt, Liebe, Arbeit, Freude, Leid und Tod. Umrahmt wurde die Lesung durch eindrucksvolle Filmaufnahmen aus der Glockengiesserei Gassmayr, die die Entstehung einer der grössten Glocken Europas dokumentierten.
Kunstinstallation erinnert an Arbeiterkirche
Zum Abschluss bedankte sich Kirchenrat Stefan Hegglin bei allen, die zum Gelingen der Veranstaltungsreihe beigetragen haben, allen voran Pfarrer Kurt Schaller und Heiri Scherer. Dank seiner Ideen steht auf dem Kirchplatz Gut Hirt heute eine künstlerisch konzipierte Klöppelinstallation, die nicht nur an die Geschichte der Arbeiterkirche erinnert, sondern auch an ein aussergewöhnliches Jahr mit vielfältigen Anlässen: von der feierlichen Einweihung über den Glockenblumenmarkt, die Klänge und Bilder der weidenden Kühe des Zugerbergs über Mittag bis hin zu grossem Kino und bedeutender Literatur.

Pfarrei belebt das Quartier
Dank dem Engagement von Pfarreirat und HirteBar-Team bot sich bei jedem Anlass Gelegenheit, das Erlebte beim geselligen Zusammensein nachwirken zu lassen. Pfarrer Kurt Schaller und Stefan Hegglin waren sich einig: «Ein schöner Beweis, wie die Pfarrei das Quartier belebt und als Ort der Begegnung, Gemeinschaft, Bildung und Geselligkeit identitätsstiftend und verbindend wirkt.»