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Freude teilen in Menzingen

Was passiert, wenn ein ganzes Dorf beginnt, Glück zu sammeln? In Menzingen fordert ein Briefkasten ab dem 17. August dazu auf, besonders schöne Momente aufzuschreiben und einzuwerfen – mit dem Ziel, 400 davon zusammenzutragen. Eine Aktion, die berührt, verbindet und zeigt, wie kraftvoll kleine Augenblicke sein können.

Welchen Glücksmoment aus Ihrem Leben werfen Sie ein? Foto: Christof Arnold

Ein freundliches Lächeln, ein persönliches Erfolgserlebnis, eine warme Sommerbrise. Solche Augenblicke können glücklich machen. Was lässt die Leserinnen und Leser des Pfarreiblatts dankbar oder zufrieden sein? Ab Sonntag, 17. August lädt die Pfarrei Menzingen ein, Glücksmomente aufzuschreiben und zu teilen – mit dem Glücksbriefkasten auf dem Kirchenplatz. Die Aktion ist Teil des 400-jährigen Jubiläums der Pfarrkirche und möchte die Menschen im Dorf miteinander verbinden.

«Mit dem Glücksbriefkasten wollen wir die Menschen dazu anhalten, das Schöne im Alltag zu erkennen», sagt Christof Arnold, Gemeindeleiter der Pfarrei Menzingen und Initiator der Aktion. Denn gerade in einer Zeit, in der viele Sorgen und Belastungen spürbar sind, solle der Blick für das Gute nicht verloren gehen. «Sorgen sollten das Schöne im Leben nicht überdecken. Vielmehr sollte das Schöne helfen, Sorgen zu tragen.»

Ziel: 400 Glücksmomente sammeln

Während 44 Tagen (vom 17. August bis zum 29. September) steht der Glücksbriefkasten auf dem Kirchenplatz in Menzingen. Jede und jeder ist eingeladen, einen persönlichen Glücksmoment aufzuschreiben und in den Briefkasten zu werfen, mit oder ohne Namensnennung. Ziel der Aktion ist es, 400 wertvolle Augenblicke zu sammeln – so viele wie die Pfarrkirche Jahre zählt.

Das Gute sehen und weitergeben

Die eingeworfenen Glücksbotschaften werden regelmässig über die Homepage der Pfarrei Menzingen, die Plattform Crossiety sowie im Anschlagkasten der Kirche veröffentlicht – selbstverständlich anonymisiert. So wächst ein Schatz an positiven Erfahrungen, die anderen Mut machen können.

«Gottvertrauen, Dankbarkeit und Zufriedenheit gehören zusammen», sagt Christof Arnold, «Dank ihnen sieht man, was das Leben reich macht.» Dabei geht es nicht um grosse Ereignisse, sondern oft um das Kleine: «Schönheit können wir beispielsweise in einem Sonnenuntergang sehen, Dankbarkeit beim Bergsteigen erleben oder tiefe Freude bei den ersten Worten des eigenen Kindes empfinden.»

Freude, die ansteckt

Die Idee des Glücksbriefkastens ist auch eine Einladung zum Miteinander. «Wir wollen dem Dorf mit dieser Initiative etwas Gutes tun», betont Arnold. In Menzingen lebe man an einem wunderschönen Ort mit hoher Lebensqualität. «Doch diese müssen wir auch sehen und schätzen.»

Glücksmomente sind nicht nur persönlich wertvoll, sie können auch andere berühren. «Glück kann ansteckend sein», meint Arnold. «Wenn uns beispielsweise jemand mit einem Lächeln entgegenkommt, dann bringt uns das dazu, selbst zu lächeln. Wenn man das Schöne im eigenen Leben erkennt, dankbar ist und lächelt, kann man auch andere zum Lächeln bringen.»